Training gegen Herzschwäche

Auch alte Menschen profitieren von Ausdauertraining

 Vor Trainingsbeginn mit den Arzt absprechen, dann können auch ältere Patienten loslegen.
Stefanie Grutsch Vor Trainingsbeginn mit den Arzt absprechen, dann können auch ältere Patienten loslegen.

Um etwas für die Herzgesundheit zu tun, ist es offenbar nie zu spät: Ein vierwöchiges Ausdauertraining verbessert auch bei älteren Menschen die Leistungsfähigkeit des Herzens, selbst wenn sie bereits


Um etwas für die Herzgesundheit zu tun, ist es offenbar nie zu spät: Ein vierwöchiges Ausdauertraining verbessert auch bei älteren Menschen die Leistungsfähigkeit des Herzens, selbst wenn sie bereits an chronischer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) leiden. Das sind die Ergebnisse einer Untersuchung des Herzzentrums Leipzig.
Effekt in allen Altersgruppen
Die Studie mit 120 Teilnehmern untersuchte, inwiefern sich die verengten Blutgefäße durch das Training wieder erweitern ließen. Die Forscher maßen auch die Anzahl so genannter zirkulierender endothelialer Vorläuferzellen (EPC). Sie sind beispielsweise dafür verantwortlich, dass die Gefäßinnenwände leistungsfähig bleiben und sich nach schädlichen Einflüssen regenerieren können. Gemessen wurden diese Faktoren mittels hochauflösendem Ultraschall und im Labor.
Ergebnis: „Ein vierwöchiges Training verbesserte bei älteren gesunden Studienteilnehmern die Funktion der innersten Wandschicht von Blutgefäßen und zu einer deutlich die EPC-Funktion“, sagt Studienleiter Marcus Sandri. Auch bei den Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz verbesserte das Training beide Werte – und zwar in allen Altersgruppen. „Das Potenzial von Ausdauertraining in einer Altersgruppe, in der die Häufigkeit der chronischen Herzschwäche besonders groß ist, möchte ich unterstreichen“, fährt Sandri fort. Die Gefäßinnenwand spielt eine wichtige Rolle beim Sauerstoffaustausch zwischen Gewebe und Blut, beeinflusst die Fließfähigkeit des Blutes und ist ein Risikofaktor für Entzündungsvorgänge. Ist ihre Funktion gestört, drohen gesundheitliche Beschwerden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Vorher Fitness prüfen
Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, die mit Sport beginnen möchten, sollte allerdings einige Punkte beachten, empfiehlt Dr. Sandri, und vorher noch einen Arzt aufsuchen. Dieser überprüft, ob die aktuelle medikamentöse Behandlung tatsächlich optimal abgestimmt ist. Außerdem macht er einen Belastungstest, um die momentane Belastbarkeit zu überprüfen sowie den maximalen Puls unter körperlicher Anstrengung zu bestimmen, was für das spätere Training wichtig ist. So gehen die Patienten sicher, sich nicht zu überlasten und ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun.

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