Sommerkrankheit Nierensteine

Hitze begünstigt die Steinbildung

 Im Sommer sollte man immer etwas zu Trinken in Reichweite haben - auch am Strand.
Sandra Göbel/DGU/BDU Im Sommer sollte man immer etwas zu Trinken in Reichweite haben - auch am Strand.

Mit steigenden Temperaturen nimmt auch die Zahl der Nierensteinerkrankungen zu. Denn verstärktes Schwitzen und unzureichendes Trinken begünstigen das Entstehen von Nierensteinen. Um diesen vorzubeugen


Mit steigenden Temperaturen nimmt auch die Zahl der Nierensteinerkrankungen zu. Denn verstärktes Schwitzen und unzureichendes Trinken begünstigen das Entstehen von Nierensteinen. Um diesen vorzubeugen, empfiehlt es sich, an heißen Sommertagen auf eine deutlich erhöhte Trinkmenge zu achten. Darauf weisen die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) und der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU) hin.
Lange ein stilles Leiden
Fast jeder 20. Bundesbürger entwickelt einmal oder mehrfach im Leben Nierensteine. Sie entstehen, wenn bestimmte Substanzen im Urin in zu großer Konzentration vorhanden sind, sich ablagern und kristallisieren. Die meisten Nierensteine bestehen aus Kalziumsalzen. Harnwegsinfektionen, Stoffwechselerkrankungen und eine zu niedrige Flüssigkeitsaufnahme begünstigen ihr Entstehen. Die Steine machen in der Niere keine Beschwerden und bleiben oft unentdeckt. Gelangen sie jedoch von der Niere in den Harnleiter und bleiben dort an einer Engstelle stecken, verursachen sie eine äußerst schmerzhafte Nierenkolik.
Beim Schwitzen geht Flüssigkeit verloren
In den Sommermonaten ist das Risiko, Nierensteine zu entwickeln, besonders groß. „An heißen Tag geht von der aufgenommenen Flüssigkeitsmenge ein großer Anteil über Atmung und Schwitzen verloren“, erläutert Prof. Dr. Thomas Knoll, Vorsitzender des DGU-Arbeitskreises Harnsteine. Das hat zur Folge, dass die Urinmenge geringer wird, weil Flüssigkeit fehlt. „Große Hitze, intensives Schwitzen und eine verminderte Trinkmenge färben den Urin im Extremfall bierbraun. Dann sind die löslichen Salze, die von den Nieren ausgeschieden werden, im Urin in höherer Konzentration vorhanden. Dies begünstigt die Bildung von Nierensteinen“, erklärt der Chefarzt der Urologischen Klinik Sindelfingen.
100 Milliliter pro Stunde trinken
Der Experte empfiehlt, an heißen Sommertagen deutlich mehr zu trinken und auf eine hellgelbe Farbe des Urins zu achten. Im besten Fall ist der Urin wasserklar. Gesunde sollten schon bei normalen Temperaturen und durchschnittlicher körperlicher Aktivität circa zwei Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt trinken. Bei großer Hitze oder „schweißtreibender“ körperlicher Belastung muss die Trinkmenge deutlich mehr als zwei Liter betragen. Von Vorteil ist es, häufig kleine Flüssigkeitsmengen zu trinken. „Mindestens 100 ml Flüssigkeit sollte dem Körper pro Stunde zugeführt werden, um Nierensteinen effektiv vorzubeugen“, rät Dr. Knoll. Leitungswasser und ungesüßte Tees sind dafür genauso geeignet wie teure Mineralwasser, betont BDU-Pressesprecher Dr. Wolfgang Bühmann.
„Neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr dienen Bewegung, ein normales Körpergewicht und eine ausgewogene Ernährung der Prävention von Harnsteinerkrankungen“, betont Dr. Bühmann. So kann sich zum Beispiel eine purinarme Ernährung, mit einem geringen Anteil an Fleisch, Wurst, Innereien und Hülsenfrüchten günstig auswirken.


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